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Die Konferenz

Rund 3000 Verantwortliche aus dem Einkauf und der IT, sowie Lieferanten und SAP- Partner, trafen sich vom 4.6.2019 bis 6.6.2019 für 3 Tage im wunderschönen Barcelona auf der jährlichen Konferenz SAP ARIBA LIVE um gemeinsam von SAP Ariba zu erfahren, wo die Reise hingeht bei der digitalen Transformation im Einkauf.

Ich kann sagen: Es war die beste Konferenz dieser Art, die ich bisher erlebt habe. Mit welcher Professionalität die vielfältigen Fragestellungen präsentiert und behandelt wurden war beeindruckend. Aber nun zum Inhaltlichen.

Erfahrungsberichte der Kunden aus Ariba Projekten

Meine Idee vor der Konferenz: Ich besuche vornehmlich die Vorträge, bei denen Kunden von ihren Einführungsprojekten berichten und ihre Erfahrungen teilen. Das war eine gute Idee!

Ob Tetra Pak, OSRAM, Swisscom, Uniper, Vestas, Haldor Topsoe oder Sky bei allen Vorträgen wurden den Zuhörern ähnliche Botschaften vermittelt:

  1. Change Management muss im Projekt einen sehr hohen Stellenwert haben. Bereits bei Projektbeginn sollte man die notwendigen Maßnahmen einleiten. Am besten eine eigene Arbeitsgruppe dafür vorsehen. Betroffene zu Beteiligten machen und kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren. Internes Projektmarketing, Führungskräftekommunikation, Keyuser-Konzepte und Trainings sind die wichtigsten Arbeitspakete dabei.
  1. Schrittweise vorgehen und einführen – Die digitale Transformation ist eine Reise – oder besser: ‚ein Programm‘ mit einzelnen Projekten. Versuchen Sie keinen Big Bang. Das funktioniert nicht. Jeder Kunde ist individuell und startet die Reise von einem anderen Startpunkt. Eine wohldurchdachte, realistische Programm- und Projektplanung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Wir nennen das „Erwartungshaltungs-Management“.
  1. Ändere die eigenen Prozesse und nicht die Software – was eine Binsenweisheit bei der Einführung von betrieblicher Standardsoftware ist, trifft bei der Einführung von Cloud-Lösungen mehr denn je zu. Wenn man versucht jede „rosa Schleife“, die man gerne hätte, in der Software umzusetzen, wird das Projekt kein Erfolg. Obwohl die Ariba Module so vielfältige Möglichkeiten zur Anpassung (Customizing) besitzen, sollte man sich hüten dies weidlich auszuschöpfen. Schnell gehen Projektkosten und Projektlaufzeit in die Höhe. Bei Tetra Pak hat man sich vor Projektbeginn darauf geeinigt nur die eigenen Anforderungen umzusetzen, die rechtlich in dem jeweiligen Land notwendig waren (Legal Requirements). Auf die „rosa Schleife“ hat man verzichtet.
  1. Lieferanten steuern – diese sind ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Projekt. Ob Ausschreibungen, Auftragsbestätigungen oder Rechnungen bei allen Prozessen ist der Lieferant mit im Spiel. Mit dem Ariba Netzwerk ist noch nicht jeder Lieferant vertraut. Konzentrieren sie sich bei Projektbeginn auf die Lieferanten, die bereits mit anderen Kunden über das Ariba Netzwerk zusammenarbeiten und kommunizieren sie frühzeitig. Für die anderen Lieferanten planen sie eine gewisse Zeit ein, um diese zu integrieren (falls diese bspw. Kataloge erstellen sollen). Am besten sehen Sie eine eigene Arbeitsgruppe im Projekt dafür vor.

S/4HANA und Ariba – Wie passt das zusammen und wohin geht die Produktstrategie der SAP?

Mit S/4HANA Sourcing & Procurement (vormals SAP ERP MM), Fieldglass und den Ariba Modulen hat SAP ein breites Angebot an funktionaler Unterstützung für die Einkaufsprozesse. Dazu noch Concur für Ausgaben auf Geschäftsreisen. Den Kunden fällt es oft nicht leicht zu entscheiden, welches Modul / welche Funktion für eine bestimmte Anforderung am besten zu verwenden ist und welche Produktstrategie sich dahinter verbirgt. Gut – dafür gibt es natürlich Berater wie uns, aber Spaß beiseite.

Auf der Konferenz waren alle 4 Produktmanager (Ariba, S/4HANA, Fieldglass, Concur) auf der Bühne zusammen und haben versichert, dass die Integration der Produkte untereinander höchste Priorität im SAP Vorstand hat. Produktvision „One Procurement“ genannt.

Hier die drei wichtigsten Informationen, die ich mitgenommen habe:

  1. Im Kontext der eigenen S/4HANA Strategie (die eigentlich bei jedem SAP-Kunden derzeit Thema ist) sollen die Cloud-Lösungen Ariba, Fieldglass und Concur über Standardschnittstellen (Auslieferung durch SAP) vollständig integrierbar sein. Bereits heute gibt es über 200 Integrationspunkte & Schnittstellen zwischen den verschiedenen Ariba Modulen und S/4HANA. Die Integrationsstrategie fokussiert sich dabei auf die cloudbasierte Integrationslösung Cloud Integration Gateway (CIG) und genießt Vorstandspriorität.
  2. Die Ariba Module Sourcing, Guided Buying und das Ariba Netzwerk sind einmalig im SAP Produktportfolio – über deren strategische Bedeutung im Portfolio gibt es keine Diskussion. Allein über das Ariba Netzwerk werden jährlich rund 3 Billionen € gehandelt, das sind rund 10% des weltweiten Handelsvolumens.
  3. Ariba als offene Plattform und mit einer Partner First Strategie. Ariba Projekte werden auch zukünftig vornehmlich von SAP Ariba Implementierungspartnern durchgeführt. Um dies weiter zu vereinfachen, wird die Plattform offener (mehr APIs) und komplexere Tools zur Anpassung (bspw. Feldmappings in Schnittstellen in CIG) werden dem Partner zur Verfügung gestellt.

Fazit

Sehr informative 3 Tage. Gute Gespräche. Neue Erkenntnisse. Viel Motivation! 2020 in Berlin will ich wieder dabei sein. Ich kann die Veranstaltung wirklich empfehlen!

Sie interessieren sich für eine spezielle SAP Ariba Lösung oder haben Fragen zu anderen Inhalten der Konferenz? Dann kontaktieren Sie uns direkt.

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Mirko Heger

Kurzvita zum Autor

Ich bin als Principal und zertifizierter SAP Ariba Berater bei der Deutschen Business Consulting GmbH tätig. Bei SAP Ariba liegt mein Fokus auf der Kundenberatung und dem Projektmanagement über das gesamte Lösungsangebot. In den 28 Jahren meiner beruflichen Laufbahn habe ich Erfahrung mit verschiedensten SAP Produkten und Modulen gesammelt.

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