Die Einführung von S/4HANA hat direkte Auswirkungen auf Ariba, was in Migrationsprojekten oft unterschätzt wird. Insbesondere der P2P- (Procure-to-Pay) und P2O- (Procure-to-Order) Prozess sind betroffen, ebenso sollte der SLP-Prozess (Supplier Lifecycle & Performance) geprüft werden. Ein wesentlicher Aspekt ist, dass der laufende Betrieb von Ariba trotz Migration aufrechterhalten werden muss.
Die erforderlichen und sinnvollen Maßnahmen sind sehr abhängig von den individuellen Rahmenbedingungen. Dazu zählen unter anderem folgende Bereiche:
- Prozess Integrationstiefe in die bestehende SAP-Umgebung
- Einbindung und Anbindung von Umsystemen
- Technische Infrastruktur und Schnittstellen
- Generelles Projektvorgehen der S/4 Migration
S/4 Migration – Wichtige Maßnahmen für Ariba
1. Planung und Vorbereitung
Ein Migrationskonzept muss frühzeitig mit dem S/4-Projekt abgestimmt werden. Dabei sind folgende Punkte entscheidend:
- Migrationsstrategie: Greenfield- oder Brownfield-Ansatz?
- Migrationszeitplan: Welche Zeiträume sind für Ariba relevant?
- Release-Planung: Auswirkungen der S/4HANA-Releasezyklen auf Ariba
- Aktivierung des neuen Hauptbuchs (NEW-GL): Falls bereits auf ECC geplant, muss die Wirkung auf Ariba analysiert werden
- Technische Maßnahmen:
- Custom Code Check für Ariba-relevanten Code in SAP ECC
- Prüfung von Unicode, EHP-Upgrade und Archivierung
- Analyse der Infrastruktur-Anforderungen für Ariba (Test-Realms, neue Systemkopien)
2. Umsetzung der Migration
Die Migration erfolgt in vier Phasen: Bereitstellung, Realisierung, Cut Over und Go-Live. Ariba-spezifische Maßnahmen sind dabei u.a.:
- Testing des neuen Hauptbuchs (NEW GL)
- Aufbau eines parallelen Test-Realms für S/4
- Technische Migration der Anbindungen
- Umstellung des CIG (Cloud Integration Gateway) Add-Ons für S/4
- Neueinrichtung der Verbindung zwischen Ariba und S/4
Neue Prozessoptionen nach S/4HANA Einführung
Nach der Migration bietet S/4HANA neue Prozessoptionen für Ariba, die jedoch nicht zwingend genutzt werden müssen. Diese umfassen insbesondere tiefere Integrationsmöglichkeiten für die Module Buying, Contracts und SLP, hier einige Beispiele:
- Buying:
- Automatische Übernahme von Bestellanforderungen (PR) als Banfen in S/4
- Nutzung des Business Networks für Bestellversand aus S/4
- Contracts:
- Integration operativer Vertragsdetails in S/4
- SLP:
- Durchgängiger Prozess für das Lieferanten-Onboarding
Ariba Testinfrastruktur für Parallelbetrieb zur S/4HANA Migration
Wir empfehlen zwei Varianten zur Sicherstellung eines reibungslosen Übergangs:
1. SAP Supplemental Site
- Permanente Verfügbarkeit
- Einmaliger Einrichtungsaufwand
- Ggf. zusätzliche Lizenzkosten
- Ermöglicht eine unabhängige Konfiguration in der S/4-Welt.
- Abweichungen zur Produktionsmigration müssen berücksichtigt werden.
2. Manueller Switch
- Simuliert jede Migration der Produktion.
- Jeder Switch erfordert eine spezifische Planung.
- S/4-spezifische Konfigurationen müssen bei jedem Wechsel berücksichtigt werden.
- Zeitplanung und Umschaltzeitpunkte sind entscheidend.
Fazit
- Ariba muss frühzeitig in die S/4HANA Migration eingeplant werden.
- Eine klare Strategie hilft, Herausforderungen zu meistern.
- Nach der Migration bieten sich neue Optimierungspotenziale für Einkaufs- und Lieferantenprozesse.
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